Sonntag, 25. März 2012

Wenn sich unter der Haut etwas Fremdes bewegt

 

Eine Szene wie aus einem Horror-Film: Betroffene berichten von Juckreiz und dem Gefühl, etwas bewege sich unter ihrer Haut. Morgellons wird das rätselhafte Phänomen genannt.
Winzige, unsichtbare Krabbeltiere und schwarze Körnchen auf der Haut, nässende Wunden und seltsame Fäden, die aus dem Körper sprießen: Was wie aus einem Horror-Film klingt, empfinden so manche als Realität.
Allergien - Hautausschlag
Foto: picture alliance / dpa Themendie/dpa Themendienst Die Symptome der so genannten Morgellons-Krankheit sind für die Betroffenen absolut real
Einen Höhepunkt der Krankheitswelle meldeten die USA vor einigen Jahren. Verzweifelte Menschen suchten die Ärzte auf, keiner fand eine befriedigende Erklärung für die mysteriösen Symptome.
2008 leiteten die Gesundheitsbehörden eine umfassende Untersuchung ein. Nach vier Jahren kamen die Experten nun zu dem Ergebnis, dass Morgellons nur in der Psyche der Betroffenen existiert. „Wir fanden keine infektiöse Ursache“, erklärte Mark Eberhard vom Zentrum für Krankheitskontrolle und -prävention (CDC).

Mysteriöse farbige oder durchsichtige Fäden

Für die Betroffenen sind die Symptome jedoch real. Sie berichten von stechendem Juckreiz und dem Gefühl, etwas bewege sich unter oder auf der Haut fort. Müdigkeit und Läsionen zählen zu den Erscheinungen - und vor allem mysteriöse farbige oder durchsichtige Fäden, die aus der Haut hervorwachsen.
Einige Menschen gaben an, schon seit Jahrzehnten darunter zu leiden. Mit dem Namen „Morgellons“ benannt wurde das Syndrom erst 2002 - nach einer ärztlichen Aufzeichnung aus dem Jahr 1674, in der ähnliche Symptome beschrieben wurden.
Auf der Suche nach Hilfe machten Morgellons-Patienten ihr Leiden im Internet publik. „Diese Fasern sind wie biegsames Plastik und bis mehrere Millimeter lang. Unter der Haut sind sie zickzackförmig gefaltet. Obwohl manchmal so fein wie Spinnwebfäden, sind sie reißfest genug, um die Haut mitzureißen, wenn man an ihnen zieht“, wird ein Betroffener in einem Artikel zitiert.

Unerklärliche Dermopathie

Nachdem die Ärzte auf keine klare Ursache stießen und auch kleinere Studien zu keinem Ergebnis kamen, erhofften sich die Experten aus der CDS-Untersuchung mehr Aufschluss.
Die Forscher konzentrierten sich in Zusammenarbeit mit einer Krankenkasse auf mehr als drei Millionen Menschen in Nordkalifornien, einer Region, aus der zahlreiche Morgellons-Berichte bekannt wurden.
In Patientenakten aus den Jahren 2006 bis 2008 stießen sie auf 115 Fälle, bei denen entsprechende Symptome auftraten. Meist handelte es sich um weiße Frauen mittleren Alters. Eine Häufung an einem bestimmten Ort ließ sich nicht feststellen. Insgesamt trat Morgellons etwa bei vier von 100.000 Versicherten auf.
Ungefähr 100 der Betroffenen beteiligten sich an der Studie, rund 40 wurden eingehend körperlich und psychologisch untersucht. In Blut, Urin und Hautproben wurde nach Dutzenden möglicher Ursachen gefahndet, nach Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten. Gefunden wurde nichts, das die Symptome hätte erklären können. Auch Hinweise auf schädliche Umwelteinflüsse gab es nicht.
Auffällig waren hingegen die psychologischen Tests. Die Betroffenen zeigten eine stärkere Neigung zu Depressionen als der Durchschnitt der Bevölkerung und beschäftigten sich auch weit stärker mit körperlichen Beschwerden.
Eine auffällige Vorgeschichte an psychischen Problemen wurde jedoch nicht festgestellt, und Morgellons-Patienten wenden ein, dass ihre lästigen und nicht greifbaren Symptome sie fast zwangsläufig depressiv machen.
An was also leiden die Morgellons-Patienten? Die Forscher wissen es nicht. Sie wissen nicht einmal, wie sie die Fälle nennen sollen. In dem Bericht haben sie sich jetzt für „unerklärliche Dermopathie“ entschieden.
Zufrieden sind sie damit nicht. „Das Nichtvorhandensein von Beweisen ist nicht der Beweis für das Nichtvorhandensein“, sagte Koautorin Felicia Goldstein von der Emory-Universität in Atlanta.
Hier wird aber wieder mal nicht erwähnt das Morgellons oft mit Chemtrails  in Verbindung gebracht werden,
und es deshalb auch sehr gut sein kann, das diese daher kommen könnten .





http://www.welt.de/gesundheit/psychologie/article13941960/Wenn-sich-unter-der-Haut-etwas-Fremdes-bewegt.html?utm_source=yahoo&utm_medium=clicks&utm_campaign=yahoo

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